Mein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb umfasst ca. 100ha Ackerland mit ein bisschen Schweinemast.
Tierwohl steht in meinem Stall an vorderster Stelle. Ich versuche alles mögliche, aus meinen nicht mehr ganz neuem Stall herauszuholen, damit es den Schweinen so gut wie möglich geht. Stohraufen, Automaten mit Luzerne oder Zuckerrübenpellets, viel Beschäftigungsmaterial, im Sommer eine Kühlvorrichtung, mehr Platz als der Gesetzgeber vorschreibt, ... steht den Schweinen zur Verfügung. Dies alles wird ständig und u.a. auch unangemeldet durch das Veterinäramt, QS, ITW, VzF und dem LKV überprüft und kontrolliert.
Auch im Pflanzenbau wird mit der Natur gearbeitet. Durch modernste Technik wie GPS und SectionControl an der Pflanzenschutzspritze und dem Düngerstreuer können bis zu 15% Dünger und Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Durch diese Technik können überflüssige Überlappungen am Vorgewende und an spitz zulaufenden Flächen minimiert oder vermieden werden. Das schont die Natur und den Geldbeutel.
Darüber hinaus werden vielfältige Fruchtfolgen angebaut.
Seit dem Jahr 1993 wird der Betrieb komplett Pfluglos bewirtschaftet. Im Zusammenspiel mit dem 1991 eingeführtem Zwischenfruchtanbau konnten so die Ackerflächen zusehends verbessert werden. Die Zwischenfrucht entzieht dem Boden im Herbst die Nährstoffe und speichert diese über den Winter. Diese Nährstoffe können somit im Winter nicht durch hohe Regen- und Schneemengen ins Grundwasser ausgewaschen werden und stehen mir im Folgejahr durch die einsetzende Zersetzung wieder zur Verfügung. Des weiteren lockern diese Früchte den Boden und stabilisieren diese durch ihr Wurzelwerk. Außerdem sind die Zwischenfrüchte im Herbst eine Blütenpracht für Bienen und nach dem flachen Einarbeiten Nahrung für millionen Bodenlebewesen.
Da ich ein sehr naturverbundener Mensch bin, gebe ich der Natur auch wieder einiges zurück. Ich mache Flächenstilllegung auf der wachsen darf was will, Blühwiesen, Gewässerrandstreifen und extensiv bewirtschaftete Wiesen.
Besonderes Augenmerk lege ich aktuell aber auf meine Streuobstwiesen. Ich habe 2 Streuobstwiesen die schon sehr alt sind. Die Bäume die aktuell dort noch stehen sind schätzungsweise zwischen 1920 und 1940 gepflanzt worden. Da aktuell ca. die Hälfte der Bäume schon "gestorben" und entsorgt sind, sind große Lücken in den Beständen antstanden. Diese sollen im Herbst 2018 geschlossen werden. Auch soll eine weitere Streuobstweise neu angelegt werden. Insgesamt werden so ca. 30-40 neue Obstbäume neu gepflanzt.